72. Soldaten und Heimkehrer Wallfahrt

Am 1. Mai zur Wallfahrt in Maria Schmolln.

 Am Vormittag des 1. Mai begrüßte Obm. Gerhard Spitzer die Teilnehmer der 72. Soldaten- und Heimkehrer Wallfahrt in Maria Schmolln.  Den festlichen Einzug vom Ortsrand führten  zwei Musikkapellen an. Sie haben zahlreiche angesehene Persönlichkeiten und die 24 mit ihren Fahnen angetretenen Ortsverbände zur Wallfahrtsbasilika begleitet.  Am Anfang der Wallfahrtsmesse standen die  würdigen Grußworte von Bgm. Wilfried Gerner, BR a.D. LAbg. Ferdinand Tiefnig, LAgb. David Schießl, ÖKB Präsident BR/Bgm. a.D Ludwig Bieringer. Zum Nachdenken regte die folgende Ansprache mit den Schwerpunkten Respekt und Wertschätzung als Grundlage für Frieden von LGf. Benno Schinagl an.  Pfarrer GR Mag. Alfred Gattringer und Diakon Martin Muigg zelebrierten die festliche Messe und das anschließende Gedenken am Friedensmahnmal. Würdevolle Worte zur Kranzniederlegung  sprach BObm. Michael Kendlbacher. Die Festlichkeiten an diesem herrlich sonnigen Tag, fanden in den Gastgärten der Wirtshäuser danach ihren kam. Ausklang.

Traditionen sind dass Langzeitgedächnis der Gesellschaft

Es war die 72 Heimkehrer Wallfahrt – Bereits im ersten Jahr nach Kriegsende 1946 rückten die Heimkehrer und Soldaten des Bezirkes aus um der Hl. Maria für die glückliche Heimkehr und den Frieden zu danken. Sie waren nicht freiwillig in den Krieg gezogen und die meisten durchlebten die schlimmste Zeit ihres Lebens. Der Zusammenbruch des Kaiserreichs und der Wirtschaft, der damit verlorene Glaube an die eigenen Reformkräfte des Vaterlands, Arbeitslosigkeit, wirtschaftliche Not und Zukunftsängste sowie rücksichtslose Politiker hatte die Menschen in die Arme des Deutschen Reiches getrieben. Dafür bezahlte der einfache Bürger mit seinem Leben. Einerseits viele die zur dt. Wehrmacht einrücken mussten andererseits auch andere, weil sie gegen das System aufbegehrten.

Was heute selbstverständlich ist, war teuer bezahlt!

Das Glück der Heimkehr war belastete mit grauenvollen Erinnerungen und dem Tod vieler Kameraden. Manche haben ein Leben lang über ihre schrecklichen Erlebnisse geschwiegen. Dazu mussten sie Zuhause mit dem Gefühl der Mitschuld für Krieg, Besatzung, Not und Zerstörung, fertig werden. Trotzdem waren sie die geliebten Männer, Väter, und Söhne. In der Schicksalsgemeinschaft jener die, die Notzeit Zuhause erlebten, den aus Gefangenschaft heimgekehrten und den befreiten Regime Häftlingen haben sie das Land wieder aufgebaut. Jeder hatte auf seine Weise Erfahrungen gesammelt und brachte sie und sein Wissen ein um den neuen Staat, ohne gemachte Fehler zu wiederholen, neu zu gestalten. Mit dem Staatsvertrag statt einem Friedensvertrag sind sie nicht als Besiegte, sondern als Befreite anerkannt worden und unsere Heimat als souveräner Staat, wieder erstanden.                 

Gelernte Lektionen nie vergessen!

Erfahrungen mit der NS Fremdherrschaft, dem Vielvölkerstaat und den Militärbündnissen des Kaiserreichs bewogen sie die Neutralität, als klares Bekenntnis zur Unabhängigkeit einzuführen. Sie wollten auch keine große Berufsarmee mehr, sondern eine Armee des Volkes. Es sollten die wehrpflichtigen Bürger auch als Miliz, Garant sein dass, das Militär auch in politisch verworrenen Zeiten nicht gegen das eigene Volk eingesetzt werden kann wie man es in den Zwischenkriegsjahren erlebt hatten. Mit der Trennung der Gewalten durch die Demokratie und den Rechtsstaat ist der Boden zu Wohlstand und Erfolg unseres Landes gelegt worden. Sie haben das Verbindende vor das Trennende gestellt und damit dem Frieden den Weg gebahnt. Trotz des Todes der meisten Heimkehrer wird ihre Wallfahrt, nun mit dem Begriff Friedenswallfahrt ergänzt, alljährlich abgehalten. Ein Innehalten, nachdenken aber auch dankbar sein für jedes weitere Jahr im Frieden!