Nachfolger der Saab 105?

Der 50 Jahre alte Saab 105 Jettrainer soll nun durch Leasing oder Kauf ersetzt werden. Dafür kommen britische, tschechische und italienische Jettrainer infrage. Experten raten sogar auf zwei statt nur einen Flugzeugtypen umzusteigen.

Eine Luftraumüberwachung mit zwei verschiedenen Typen habe mehrere Vorteile, vor allem, wenn man wie im Falle Österreichs nur wenige Flugzeuge hat. Wenn Updates gemacht werden oder Systemfehler auftreten, sei man mit zwei Systemen flexibler und es komme nicht zu einem Stillstand. Ein Systemwechsel würde zudem einen jahrelangen Parallelbetrieb erfordern.

Die Frage der Anschaffung die Betriebskosten

Sechs bis acht neue Flugzeuge sind neben den 15 Eurofightern als Ersatz für die Saab 105 notwendig. Die günstigste Variante wäre ein Leasing. Bei der Luftraumüberwachung nur die 15 Eurofightern einzusetzten wäre, mit den hohen Kosten ihrer Flugstunden, teurer als alles andere. Die neuen doppelsitzigen Jets mit den erforderlichen Fähigkeiten kosten derzeit ca. zehn bis zwölf Millionen und erspart auch noch Kosten fürs Auslandstrainingsflüge.

Ersatzjets auf Höhe der Zeit

Die britische BAE Hawk, ein leichter britischer Strahltrainer, für rund 15 Mio. Euro oder die tschechische Aero L-39NG (Next Generation) für ca.  zehn Mio. Euro sowie der italienische Leonardo-Flieger M345 kommen infrage. Letzter kostet in der Sparvariante 10 Millionen Euro bzw. in Vollausstattung in der Variante M346 20 bis 25 Millionen Euro.

Erfahrungen mit kaufen oder leasen.

Alle vier Typen sind jedoch nur Trainings- od. Erdkampfflugzeuge und nicht als Abfangjäger geeignet, weil sie zu langsam sind. Was ein Flugzeugleasing kostet hat man bei den zwölf amerikanischen F5-Jets, die Österreich von der Schweiz geleast hatte bevor 2007 die Eurofighter in Dienst gestellt wurden. Für vier Jahre kamen 75 Millionen Euro zusammen.

Die verspätete Ersatzbeschaffung wird eine Lücke verursachen, weil die Saab 105 heuer endgültig außer Dienst gestellt werden muss. Ob das durch günstige Verträge bei der Nachbeschaffung kompensiert werden kann ist fraglich.

Angebot aus einer Hand?

Bei den Flugzeugen könnte es zu einer gemeinsamen Lösung mit dem Kauf der zwölf Mehrzweckhubschrauber um 400 Mio. Euro kommen. Die Italiener bieten mit dem Leonardo Jet auch gleich die Hubschrauber in einem Gesamtpaket an. Ob das ein Vorteil ist wird geprüft werden.

Billig oder günstig?

Auch bei den 15 Eurofightern ist ein Update unverzichtbar. Es müssten längst die Freund-Feind-Abfragegeräte für sechs Mio. angeschafft werden. Wollte man die um die Tranche zwei abgespeckten „verstümmelten Eurofighter auf aktuellen Stand bringen, käme 100 bis 150 Mio. Euro auf den Steuerzahler zu.  Soviel würde die Nachrüstung mit Infrarotnachtsichtgeräten, zeitgemäßen elektronischen Selbstschutz und Allwetterlenkwaffen kosten. Das Ergebnis dieses ungeschickten Deals bei der Anschaffung wird den Eurofightern bis zum Schluss nachhängen.

Es bleibt zu hoffen das die Verantwortlichen aus diesen Fehlern gelernt haben und beim Saab 105 Nachfolgemodell günstig und nicht nur billig einkaufen bzw. leasen werden.