Die von der US Army Europe (USAREUR) geführten multinationalen Großübung mit 26 Nationen „Defender Europe 2021” findet derzeit in Mittel- und Osteuropa statt. Im Rahmen einer Reihe von Einzelübungen wird zwischen 24. April und 28. Mai die Zusammenarbeit zwischen den Partnernationen geübt. Bis 21. Juni wird ein Teil der Verlegungen der US-Streitkräfte auch über österreichische Autobahnen erfolgen.
Übliche Transitgenehmigungen für multinationale Übungen
Die Durchreise von Soldaten befreundeter Staaten mit militärischer Ausrüstung, Waffen und Geräten zur Teilnahme an internationalen Übungen ist eine seit Jahrzehnten übliche Praxis. Sie ist juristisch im „Truppenaufenthaltsgesetz 2001” geregelt. Für diese Übung wurden beim Verteidigungsministerium und dem Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten auf militärdiplomatischer Ebene entsprechende Transitanträge gestellt. Sie wurden mit besonderen Auflagen im Hinblick auf österreichischen Covid-19-Bestimmungen genehmigt. Ihre Einhaltung ist verbindlich zugesagt weshalb alle Übungsteilnehmer bereits vor der Einreise und auch während der Übungen laufend auf Coronaviren getestet werden. Einreise und Aufenthalt werden vom Bundesheer und Innenministerium koordiniert und überwacht.
Wegen COVID-19 besonders strengen Auflagen
Es sind eigene Fahrspuren für US-Konvois an den Grenzenübergängen eingerichtet worden. Etwa 800 Fahrzeuge mit 2.000 Soldaten werden in Konvois vom Grenzübergang Suben über die A1 nach Nickelsdorf in Burgenland bzw. über A10 zum Grenzübergang Karawankentunnel in Kärnten durchreisen. Lenk- und Marschpausen sowie Betankungen sind nur auf den vom Bundesheer bereitgestellten Flächen in den Kasernen in Zwölfaxing, Hörsching, Salzburg und Villach erlaubt. Pro Tag dürfen höchstens zehn Kolonnen mit maximal je zehn Fahrzeugen durchreisen. Zwischen den Fahrzeugblöcken werden 30 Minuten Abstand eingehalten um sie in den Reiseverkehr nicht über Gebühr zu behindern.
Logistische und verkehrstechnische Unterstützung des Bundesheers.
Das Bundesheer sorgt mit seinem „National Movement and Coordination Center” sowie dem Innenministerium für das Transitmanagement. Diese große Truppenverlegung hat für das Bundesheer einen zusätzlichen Mehrwert als kostengünstiges „Training on the Job“ da entstehenden Kosten von den ausländischen Truppen zurückerstattet werden. Damit können auch eigene Erfahrungen in der Zusammenarbeit im internationalen Verbund ergänzt werden. Die haben österreichische Sicherheits- und Logistikkräfte des Bundesheers selbst zuletzt 2017 bei den Teilnahmen des PzB 14 Hessen mit ihren Leopard Kampfpanzern an der Strong European Tank Challenge in Grafenwöhr und Jahr 2018 bei der Teilnahme an der Informationslehrübung der dt. Bundeswehr 2018 in Deutschland gesammelt.
Truppenbewegungen auf Straße, Bahn und in der Luft.
Im Rahmen dieser mehre tausende Soldaten umfassenden Übung werden auch per Eisenbahn Verlegungen von Deutschland über Österreich nach Ungarn und Slowenien stattfinden. Vereinzelt wird auch Fluggerät, vor allem Hubschrauber und Transportflugzeuge über österreichisches Staatsgebiet unterwegs sein, was auch ein zusätzliches Training für die Luftraumüberwachung des ÖBH mit sich bringen wird. Es wird also in den nächsten Tagen einige interessante Begegnungen auf Österreichs Autobahnen geben.