Die Welt braucht heute wieder jedes Friedensmahnmal!
Mit der feierlichen Segnung am 9. Mai durch Landeskurat Msgn. Ewald Kiener wurde die Errichtung des Denkmals für drei, in den letzten Kriegstagen in Eidenberg getötete Jugendliche abgeschlossen. Konsulent Dr. Thomas Schwierz (Obm. OG-Eidenberg) und zahlreiche Helfer wollen mit diesem Denkmal nicht nur an ihren sinnlosen Tod erinnern. Den auch 70. Jahre nach Kriegsende sind der damit verbundene Extremismus und Fremdenfeindlichkeit aktuelle Bedrohungen.
Die drei 17-jährigen „Hilterjungen“ aus Sachsen wurden vom Abwehrfeuer der vorrückenden US-Army drei Tage vor Kriegsende getötet. So wie heute Jugendliche in den Krieg nach Syrien ziehen, haben „Kindersoldaten“ im Glauben Ehre und Anerkennung durch die Erfüllung „der edlen Pflicht für Volk, Vaterland und Führung“ zu erfüllen, ihr Leben geopfert.
Das, obwohl die Sie zuvor von Erwachsenen aus Eidenberg geschimpft und aufgefordert worden waren, heimzugehen. Statt die Uniformen und Waffen wegzuwerfen, zogen sie los. Sie haben aus einem Hinterhalt am Waldrand auf die von Gramastetten vorrückenden US-Soldaten geschossen.
Kinder und Jugendliche waren zu allen Zeiten einfache Opfer für skrupellose Rattenfänger und machtbesessene Verführer.
Die fehlende Lebenserfahrung und Gruppenzwang machen ihre Indoktrinierung einfach. Dies reicht auch heute noch um sich für eine scheinbar „gerechte Sache“ zu opfern.
Unverändert wirkungsvoll sind viele Mittel der Verführung heute noch. Dazu gehören wollen! Abenteuer erleben wollen! Wettbewerbe die für Erfolgserlebnisse sorgen. Macht, Anerkennung und Karriere die den besonders Erfolgreichen und „Stromlinienförmigen“ winkt ! Und das alles als Teil einer „ehrenvollen und vorbildlichen“ Gruppe. Sie ersetzt Zug um Zug den Einfluss der Eltern, Familie und Freunde.
Dazu sind auch scheinbar unbedeutende Grundlagen erforderlich. Etwa Erwachsene denen die Zeit fehlt als liebende Eltern, aber auch als Vorbild für die Kinder da zu sein. Es ist gleich ob dies aus wirtschaftlicher Not oder wie heute oft durch selbstauferlegten überzogenen Konsumzwang, oder sonstigen zeitgeistigen Gruppenzwang der Gesellschaft geschieht .
Kinder brauchen Zeit, Liebe und Gemeinschaft. Es liegt in unserer Verantwortung die Gesellschaft so zu gestalten, das Werte wie sie verantwortungsvolle Eltern, Großeltern und Familie vorleben, nicht zur Ausnahme und zum Lippenbekenntnissen verkommen. Den auch die beste Kinderbetreuung kann sie nur ergänzen und niemals ersetzen.
Wollen wir eine lebenswerte Gesellschaft, mit Kindern die Familien gründen, die sich um die Ältere kümmern und Verantwortung übernehmen, brauchen sie viel Aufmerksamkeit. Besonders Kinder in ihrer schwierigsten Zeit zwischen Kind und Erwachsenen suchen als Jugendliche Vorbilder und Anerkennung. Werden diese und die schützende Liebe der Eltern durch die falsche Wertschätzung einer „verkehrten Gruppe“ ersetzt, sind der Verführung Tür und Tor geöffnet.
Jeder Regen beginnt mit dem ersten Tropfen!
Das Denkmal am Waldrand in Eidenberg mahnt aufmerksam die Veränderungen der Gesellschaft und die Beieinflußung unser eigenes Handeln zu beobachten. Verhindern wir das Menschen einander hassen, Kinder in Kriege ziehen und schenken wir das was niemand kaufen kann: Zeit und Liebe!
Beschreibung des Denkmals:
Der Spalt zwischen den Steinen steht für den Bruch, der durch zwischenmenschliche Probleme, Vorurteile im Kleinen und Krieg im Großen in der Gesellschaft und im Zusammenleben von Menschen und Völkern entsteht. Der Regenbogen überspannt diese Bruchlinie und verbindet die beiden unterschiedlichen Steine, den breiten, flachen, hellen und den dunklen, wuchtigen und hohen. Das in der Sonne bunt leuchtende Glas des Regenbogens bringt Farbe in die traurige Geschichte. Der Regenbogen erinnert an den Alten Bund nach der Sintflut. Im Buch Genesis heißt es (Gen 9;11,16): „Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden … Steht der Bogen in den Wolken, so werde ich auf ihn sehen und des ewigen Bundes gedenken zwischen Gott und allen lebenden Wesen, allen Wesen aus Fleisch auf dieser Erde.“
Die Tafel des einen Steines zeigt Fotos der drei Burschen. Namen alleine berühren nie so wie Bilder und regen auch nie so zum Nachdenken an. Unter den Fotos ist die schwarze Tafel angebracht, die sich einst auf dem Grabkreuz des Waldgrabs in der Kühhalt befand. Die Geburtsdaten sind nicht ganz richtig wiedergegeben und zudem waren die drei Hitlerjungen auch keine Luftwaffenhelfer, wie es auf der Tafel verlautet, doch vermittelt die originale Grabtafel authentisch Geschichte. Der Text lautet: „Um Jugend und Leben betrogen.“ Eine zweite Inschrift an der Mauerkante stellt den aktuellen Bezug zu unserer Zeit her: „Der Tod der drei Kindersoldaten aus Sachsen sei uns Mahnung vor Völkerverhetzung und Fremdenfeindlichkeit.“ Das Mahnmal steht unter dem Zeichen der Erlösung, dem Kreuz. Die griechischen Buchstaben in der Kreuzesmitte, X und P, sind die Anfangsbuchstaben von Christus: XPIΣTOYΣ. Lateinisch ausgelegt bedeuten sie Frieden: PAX.