Außergewöhnliches Denkmal

Aufbruch ohne Wiederkehr?

Traun_DenkmalAm 9. Oktobers ist  in Traun ein in Art und Gestaltung außergewöhnliches Denkmal zur „Erinnerung an die Einrückung der Trauner Freiwilligen“ zu Beginn des ersten Weltkrieges, feierlich enthüllt worden. Dazu hatte die Stadt Traun mit dem Obmann des Trauner Schützenkorps und Kameradschaftsbunds, Gemeinderat Christian Engertsberger, am Nachmittag zum Aufstellungsort am Bahnhofsgelände eingeladen. Er war auch der Initiator des Projektes und Moderator der Feier.([wp-svg-icons icon=“camera“ wrap=“b“] Fotos hier oder in der Menüleiste oben anklicken) – (LLTV-Beitrag hier klicken)

Die Trachtenmusik Traun bot dazu gekonnt den musikalischen Rahmen. Als lebendige „Schaustücke“ bildeten die Traditionsverbände die geschichtsverbundene  Kulisse der Feier. Kommandiert von Obstlt. Gerhard Utz,  Vizepräsident der Offiziersgesellschaft OÖ, marschierten Abordnungen der Trauner Schützen, der Linzer Zweier, des Cumberland und Rainerregiment sowie der Hessen und der Bürgergarde Vöcklabruck ein.

Bürgermeister Ing. Harald Seidl begrüßte sie und die zahlreiche Gäste sowie Ehrengäste bevor er in einem Prolog die Entstehung, von der Idee bis zum fertigen Denkmal, beschrieb. Voll Spannung wurde die Enthüllung erwartet. Gemeinsam mit den Künstlern ist das Tuch vom Denkmal gezogen worden und gab den Blick auf ein gänzlich unerwartetes  Objekt frei. Ein mit lächelnden Gesicht, daher marschierender und dem Hut winkenden Mann, zu Beginn des ersten Weltkrieges.


Eine Statue die, die Gegebenheiten der Ereignisse in Traun zu Kriegsbeginn durchaus treffend darstellt, wie man dem geschichtlichen Rückblick des Historikers Ing. Georg Sayer entnehmen konnte. Er beschrieb die Begeisterung mit der die Männer im Glauben an ein kurzes Einrücken zu einer Strafaktion, nach der Rekrutierung, zu den Zügen am Bahnhof eilten.  Sie und ihre Angehörigen glaubten das sie bis Weihnachten wieder zuhause zu seien. Die folgenden Ereignisse brachten den meisten den Tot. Danach folgte Einberufung auf Einberufung bis es vor Ort fast keinen einzigen wehrfähigen Mann mehr  gab.

Das Grauen an der Front, Hunger und Not in der Heimat und die Zerfallserscheinungen der schon in Auflösung befindliche Völkergemeinschaft des Kaiserreiches, endeten in der Urkatastrophe des Jahrhunderts, der Auflösung Österreichs und Friedensverträgen die Verzweiflung und wirtschaftliche Not säten. Die ließen den Glauben an ein neues lebensfähiges Österreich danach nie mehr ernsthaft aufkommen. Streit und Hader in der Politik trieben die Erste Republik dann erst recht in die Arme des Dritten Reiches und den Strudel den zweiten Weltkrieges.

Nach den Ausführungen des Künstlers Erhard Ocks zur Idee und den historischen Betrachtungen von  Ing. Sayer folgte die Landeshymne. Danach waren alle Anwesenden zur Agape eingeladen. Besonderer Dank gilt allen Kameradinnen und Kameraden des OÖKB Traun die zum gelingen dieses Werkes und Festes beigetragen haben.