Das Oberösterreichische Rote Kreuz hat am 8. Mai den Weltrotkreuztag wieder im kaufmännischen Palais in Linz gefeiert. Um den 195. Geburtstag des Gründers des Internationalen Roten Kreuzes, Henri Dunant, zu ehren, sind mehr als 300 Gäste, darunter namhafte Ehrengäste sowie eine Abordnung der Partner des Roten Kreuzes aus der serbischen Vojvodina, gekommen. Anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums der Patenschaft des OÖ-Roten Kreuzes dankte der Präsident des Roten-Kreuz-Vojvodina für die Unterstützung bei unzähligen gemeinsamen Projekten in diesen Jahren, in seinem Grußwort.
Helfen, wo immer es notwendig ist!
Präsident LR a. D./Dr. Walter Aichinger sprach danach in brillanter Weise über Henri Dunant und die Zeit, in die dieser hineingeboren wurde. Sie war unruhig und unserer Zeit in großen Zügen ähnlich. Die grundsätzlichen Werte des Gründers waren von den calvinistischen Eltern geprägt. Diese verpflichteten ihn sich, um wirtschaftlichen Wohlstand zu bemühen, aber nicht nur um das eigene Wohlergehen zu sichern, sondern auch anderen, besonders den Ärmsten, zu helfen. Diese Werte lebt das Rote-Kreuz noch heute. Es wird geholfen, ohne Ansehen der Person, des Glaubens, der politischen oder gesellschaftlichen Ausrichtung bzw. Volksgruppenzugehörigkeit.
Werte bewahren und trotzdem am Puls der Zeit bleiben!
Die Besinnung auf die Grundwerte nimmt das Rote Kreuz auch zum Anlass, seine Hilfsangebote immer weiter auszubauen. Dies waren die Hauptthemen des Abends. Es hat mit der Vorstellung technischen Innovationen zur Vernetzung der Ersthelfer per Tablet begonnen. Diese können damit auf Gesundheits- und Patientendatenbanken bis hin zu Daten der Krankenhausorganisation zugreifen. Dadurch steigt die Effizienz der Hilfeleistungen erheblich. Auch die Rettungs-App des Roten Kreuzes trägt dazu bei. Sie informiert den am nächsten vom Patienten befindlichen Helfer per Handy. Der kann noch bevor Rettung und Notarzt eintreffen, sofort lebensrettende Maßnahmen eingeleitet und stabilisierende Maßnahmen setzen.
Die Jugend unterstützen und einbinden.
Eine weitere Innovation des Roten Kreuzes ist die Erste-Hilfe-Ausbildungen für Lehrlinge vor Ort in Betrieben. In Gruppen werden junger Menschen auch bei praktischen Übungen geschult. Dabei sparen sie sich den Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein und begeistern sich so oft auch für ehrenamtliche Tätigkeiten beim Roten Kreuz.
Die neue Rot-Kreuz-Lernhilfe ist in Leonding als Pilotprojekt für Schüler mit Förderbedarf aus drei Schulen angelaufen. Die kostenlose Lernhilfe und Jugendbetreuung bei der die Kinder auch verpflegt werden, ist bestens angekommen und wird ausgebaut werden.
Vorbeugen aber professionell
Das OÖ-Rote-Kreuz bietet jetzt auch lokale Gesundheit-Coaches an, die ältere Menschen in den Gemeinden unterstützen, gesund zu bleiben, damit diese nicht oder erst später in Seniorenheime umziehen müssen.
3 Millionen ehrenamtliche Stunden!
Das Rote Kreuz sorgt mit 22.500 Freiwilligen und 2500 Mitarbeitern für das soziale und gesundheitliche Wohlergehen ihrer Mitbürger/innen. Sie leisten jährlich drei Millionen Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Dabei organisieren sie Katastrophenhilfe, Rettungs- und Krankentransporte, Blutspenden, Erste-Hilfe-Ausbildungen, Bildungs- und Jugendarbeit, Pflege und Betreuung sowie Hilfe für armutsgefährdete Menschen. Sie engagieren sich bei Essen auf Rädern, durch Besuchsdienste sowie im Bereich Bildungs- und Chancengerechtigkeit.
Das OÖ Rote Kreuz ist eine wichtige Säule der Gesundheitsversorgung in Oberösterreich. Dies wurde von großen Sponsoren Sparkasse und OÖ-Versicherung sowie LH-Stellvertreterin Maga. Christine Haberlander in ihren Grußworten bestätigt. Auch sie dankten den Freiwilligen für ihren unbezahlbaren Einsatz und ihr Engagement.
Präsident Dr. Walter Aichinger hat den Gästen das Programm des Weltrotkreuztages 2023 vorgestellt. Damit hat er den Umfang der einzigartigen Leistungen des OÖ Rote Kreuzes verdeutlicht. Die weltweite Bewegung basiert noch immer auf dem humanitären Gedankengut ihres Gründers. Sie lebt vom Engagement Freiwilliger, die sich der sozialen Verantwortung für den Nächsten verpflichtet fühlen. Sie sind unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung in Oberösterreich.