Gefährdung von Gesundheitssystemen durchaus Lebensgefährlich
Beim Einsatz von Erpressungs-Trojanern haben Internet-Kriminelle augenscheinlich immer wieder staatliche Gesundheitseinrichtungen im Visier. Im letzten Jahr traf es das Uniklinikum in Düsseldorf. Bei dem in der IT-Szene aufsehenerregende Fall, nahmen die Hacker sogar den Tod einer Patientin in Kauf um ihre Forderungen durch zusetzten. Nun haben Gauner gleich das gesamte irische Gesundheitssystem gekapert und die Daten verschlüsselt bzw. auch gestohlen.
€ 20 Millionen Lösegeld von Regierung gefordert
Bei dem Angriff vergangene Woche auf das irische HSE (Health Service Executive) konnten die Angreifer wohl so tief in die Server und Datenbanken eindringen, sodass der Gesundheitsdienst seine Server flächendeckend vom Netz nehmen musste. Regierungsvertreter Irlands schlossen eine Lösegeldzahlung allerdings kategorisch aus. Die Forderungen sollen eine Höhe von 20 Millionen Dollar betragen.
Hacker veröffentlichen sensible Patientendaten
Nach ersten Erkenntnissen von Experten handelte es sich nicht um eine KI-gestützte Attacke, sondern um einen von Mitgliedern der „Contilocker“-Gruppe durchgeführten Angriff. Ihre Lösegeldforderungen untermauerten sie mit ersten Veröffentlichungen von Patientendaten im Internet. Bisher waren es nur die Daten von insgesamt 12 Personen, darunter auch die Laborergebnisse eines Palliativ-Patienten so die Financial Times .
Stufenweise mit Veröffentlichung von 700 Gigabyte Patientendaten gedroht.
Die Art des Vorgehens ist nicht neu. Mit stückweisen Veröffentlichungen erhöhen die Hacker den Druck auf die Angegriffenen. Nach Informationen der Hackergruppe ist sie im Besitz von insgesamt 700 Gigabyte Daten gekommen, die sie vor der Verschlüsselung kopiert hat. Die irische Regierung versucht derweil zu beruhigen. Sie behauptet, dass es bis jetzt noch nicht bewiesen ist, ob es sich tatsächlich um echte Patientendaten aus den Angriff handelt. Cyberabwehr wird mit der Aufrüstung der Angreifer immer wichtiger. Ob kriminelle Hacker oder gedungene Geheimdienstspezialisten ihnen kann nur durch professionelle staatliche Abwehreinrichtungen entgegen getreten werden. Dies wird künftig eine der großen Herausforderung für die Landesverteidigung mit ihrer Cyberabwehr. Die Folgen solcher Angriffe werden für die Länder und ihre BürgerInnen immer drastischer und wirtschaftlich bedrohlich.
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