Bei den Studienreisen in die Balkanländer hatten OÖKB-Reisegruppen zweimal die Gelegenheit den höchstrangigen Diplomaten am Balkan, den Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft Dr. Valentin Inzko und seine Aufgaben, persönlich kenne zu lernen. Nun legt er zum Dienstende nach zwölf Jahren seine Aufgabe in neue Hände und es ist Zeit diesem hervorragenden Repräsentanten österreichischer Diplomatie den besonderen Dank, Respekt und höchste Anerkennung auszusprechen.
Ein großer Diplomat und Menschenfreund!
Dr. Valentin Inzko, der scheidenden Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina hat unter schwierigsten Umständen die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen als auch die politischen Entscheidungen in Bosnien Herzegowina überwacht sowie viele selbst angeregt. Auch den Umgang unter verfeindeten Nachbarn verstand er in fairer Balance zu halten. Mit stets klare Linien und großem Geschick hat er in der Region, unter den schwierigen Vorgaben des am Ende des Balkankrieges unterzeichneten Dayton Abkommens, stets den Weg durch das diplomatische „Minenfeld“ gefunden.
Stets großes Gespür für Balance bewiesen.
Manches stellte ihn vor größte diplomatische Herausforderungen. Auch wenn er im schlimmsten Fall Beschlüsse und Entscheidungen der Regierungen aufheben konnte, war er als Hoher Repräsentant über die gesamte Zeit bemüht, mit großer Verantwortung direkte Eingriffe in Regierungsentscheidungen möglichst zu vermeiden. Als zweiter Österreicher in der Funktion dieser hochrangigen Position hat er die Geschicke im Nachkriegsbosnien zwölf Jahre gelenkt und mit geprägt.
Persönliche Erfahrungen und außergewöhnliche Wissen.
Das besonders ausgeprägte diplomatische Gespür für die Balkanvölker brachte der, der slowenischen Volksgruppe angehörende gebürtige Kärntner, sozusagen aus seiner eigenen Familiengeschichte heraus, aus seiner Heimat mit. Er hat als Vertreter der slowenischen Volksgruppe bereits in jungen Jahren großes Geschick bewiesen und sich einen Namen gemacht. Gerade am Balkan unmittelbar nach dem fürchterlichen Krieg mit zahllosen Verbrechen und Vertreibungen war und ist jede diplomatische Vermittlung von höchst sensiblen Befindlichkeiten gezeichnet. Er mahnte alle und jeden Politiker des Landes zu mehr Eigenverantwortung für den gesamten Staat Bosnien und Herzegowina und nicht nur ihre Interessensgruppen.
Klar in den Entscheidungen, fair zu den Menschen!
Die Volksgruppen und Länder zu verstehen ist den meisten Fremden oft in Jahren nicht möglich. Das aber war seine große Stärke. Er war stets bestrebt gewesen, sicherzustellen, dass die internationale Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina mit einer Stimme spricht und gleichzeitig rote Linien festlegt, wenn es um den Bestand des Staates ging. Konsequent ist er gegen nationalistische Rhetorik aufgetreten, die Menschen, Völker und Religionen zu spalten versuchte, oder gar die Verherrlichung von Kriegsverbrechern zum Inhalt hatten. Als überzeugtem Europäer war er in den ersten zwei Jahren seiner Tätigkeit auch als Repräsentant der EU tätig. Dabei eröffnete er dem Westbalkan stets Perspektiven für den EU-Beitritt.
Höchstes Lob vom Außenminister Dr. Alexander Schallenberg
Bundesminister Alexander Schallenberg würdigte das Wirken von Dr. Valentin Inzkos. Kaum einer seiner Vorgänger hat so großes Wissen über die politischen Akteure als auch Vorgänge sowie über den historischen Kontext. Aber auch sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen für jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger zeichnete seine Person aus. Dies bestätigt auch sein Dienstherr, Bundesminister Alexander Schallenberg, der selbst erfahrener Diplomat ist, in seinen Dankesworten. Am 1. August schied der österreichische Diplomat Dr. Valentin Inzko aus seiner Funktion als Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina aus und übergab an seinen Nachfolger, den Deutschen Christian Schmidt.
Respekt und Wertschätzung des OÖKB
Der Oberösterreichische Kameradschaftsbund dankt Dr. Valentin Inzko für sein großartiges Wirken mit dem er das Ansehen unseres Heimlandes und seiner diplomatischen Traditionen auf das Großartigste unterstrichen hat. Die Kameradinnen und Kameraden wünschen ihm weiterhin das Allerbeste sowie viel Freude und Erfolg bei all seinen künftigen Vorhaben.