Internationaler Museumstag im Moormuseum Moosdorf

"Stolpersteine und Demokratie" -

Thema „Stolpersteine und Demokratie“ in Hackenbuch/Moosdorf

Das Moormuseum Ibmer Moor/Hackenbuch war eines von drei Museen im Bezirk Braunau, das sich am Internationalen Museumstag beteiligte. Es wurde eine Sonderausstellung mit Beiträgen aus zehn Gemeinden gezeigt, in denen Stolpersteine an die Opfer der Nazidiktatur erinnern. Besonderer Ehrengast war Maria Dammer, die Tochter des selig gesprochenen Franz Jägerstätter. Unter den mehr als 100 Besuchern waren neben Pfarrer Jan Lange (Braunau), Pfarrer Ferdinand Oberndorfer (Moosdorf/Eggelsberg), die Bürgermeister Manfred Emersberger (Moosdorf), Martin Zimmer (Hochburg-Ach), Valentin David (St. Pantaleon) und die Alt-Bürgermeister Dr. Hans Schwaiger (Haigermoos), Franz Manglberger (Franking), Herbert Huber (St. Pantaleon), GR DI Karl Schmitzberger (Neukirchen/Enk.) vor Ort.

Dies unterstrich die Bedeutung dieser Veranstaltung für den Friedensbezirk Braunau. In den Ansprachen wurde zur Verantwortung für Demokratie, Rechtsstaat und die Menschenrechte gemahnt. Die Opfer des Nazi-Terrors mahnen immerwährend daran, nicht nur irgendwo, sondern auch im Bezirk Braunau. Diese historische Verantwortung unterstrichen auch die Redner der Veranstaltung.

Museen, Denkmälern und Veranstaltungen gegen das Vergessen!

Das Verlegen des Stolpersteins, der an ein vom NS-Regime ausgelöschtes Menschenleben erinnern soll!

Der frühere Bezirkshauptmann Dr. Georg Wojak betonte, wie wichtig es ist, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Der Moosdorfer Ehrenringträger verwies dabei auf die Arbeit der Friedensgemeinde Moosdorf sowie die, der 46 Bürgermeister im Friedensbezirk Braunau. Aber auch die Aktivitäten des Kameradschaftsbundes, der nach seinem Wahlspruch „Wir fördern Frieden!“ etwa mit der alljährlichen Feier des OÖKB-Weltfriedenstages aktive Friedensarbeit leistet. Die Pflanzungen von Friedenslinden durch Alt-Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer oder die neue „Friedensbrücke“ nach Simbach zeigen, wie ernst es den Menschen im Bezirk ist, aus der Vergangenheit zu lernen.

Dr. Georg Wojak war als Bezirkshauptmann der Gründungsvater der Idee des Friedensbezirks.

Es gab auch zur NS-Zeit aufrechte Menschen und gibt auch heute welche, die sich nicht von den Machthabern manipulieren lassen, wenn es um Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit geht! Dr. Georg Wojak appellierte: „Glauben Sie an das Gute und bleiben Sie achtsam, denn hinter jedem Jesus steckt ein Judas im Gebüsch!“ 

Den geplanten Umbau des Hitlerhauses, „wo Hitler nur die Windeln gefüllt hat und nicht die Schlachtfelder mit Toten!“, kritisierte Dr. Georg Wojak weil, ganz gleich ob man 20 oder 30 Millionen hineinsteckt, der Bau werde immer eine Verbrecheradresse bleiben! (Anm. d. Red.: und damit eventuell weiter Pilgerstätte ewig „Gestriger“). Wer vergißt läuft Gefahr nicht zu erkennen, wenn sich scheinbar ganz harmlos, die alten Geister wieder hereinschleichen und die Menschen erneut manipulieren. 

Sich Untaten entgegenstellen!

Die Realität von gestern zeigt uns die Gefahren deren Anfänge wir uns auch heute wieder entgegenstellen müssen. Dies belegte das Team der ARGE Kultur indem sie den Film „Die Rosenfels – Eine Familie aus Weng“ präsentierte. Damit wurde den Ausstellungsbesuchern das Schicksal einer Familie und guter Nachbarn, in der NS-Zeit vor Augen geführt. Nicht irgendwo sondern mitten in einer kleinen Gemeinde verschwinden Menschen nur weil es das politische System will.  Mit einem langen und angeregten Meinungsaustausch ging die denkwürdige Veranstaltung zu Ende.