Konferenz über „Künstliche Intelligenz im Einsatz bei autonome Waffensystemen!“

Autonome Waffensysteme werden in Luxemburg zum ersten Mal behandelt

Am 25. und 26. April organisiert der luxemburgische Verteidigungsminister François Bausch die Konferenz über von künstlicher Intelligenz gesteuerten autonomen Waffensystemen in  Belval in Luxenburg. Die Konferenz soll ein Forum bieten, um militärische Anwendungsfälle, laufende Arbeiten, Risiken und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Einsatz dieser Waffensysteme zu diskutieren.

Bereits 2022 richtete der luxemburgische Regierungsrat eine interministerielle Arbeitsgruppe für tödliche AWS ein. Sie befasste sich mit der Regulierung dieser Waffen auf internationaler und, falls erforderlich, auf nationaler Ebene. Leitlinien sowie Wege zur Kontrolle der Einhaltung dieser Vorschriften sollen gefunden werden.

Noch sind Kampfdrohen nicht völlig autonom.
Im nächsten Entwicklungsschritt werden sie das.

Wenn autonome Waffensysteme unkontrolliert bleiben, stellen sie künftig eine der größten Bedrohung für die Gesellschaft dar. Sowohl Staaten als auch Terroristen können mit diesen Technologien größten Schaden und Zerstörungen verursachen. Deshalb hat Luxemburg zur Konferenz eingeladen, bei der in Grundsatzreden und Podiumsdiskussionen mit internationalen Experten die militärischen, rechtlichen und technologischen Perspektiven diskutiert werden. Dabei steht nicht nur die internationale Sicherheit und die Menschenrechte, sondern auch die ethischen und politischen Auswirkungen auf die internationale Staatengemeinschaft zur Debatte. Wie regulatorische Rahmenbedingungen und politische Maßnahmen zur Abschwächung der mit AWS verbundenen Risiken beitragen können, steht bereits jetzt im Fokus der Experten und Regierungsvertreter.

Wer will künftig ein KI-Waffensystem das im Rahmen seines Auftrages selbst Entscheidungen ohne Rücksicht und menschliche Gefühle oder Moral trifft?

Am 25. April werden Verteidigungsminister François Bausch und Dr. Paul Scharre einen Überblick über das brisante Thema geben. Mit Denkanstößen soll die Öffentlichkeit sensibilisiert werden. Erst dann ist ausreichend Druck zu erwarten, sich international der Regulierung dieser Bedrohung zu stellen. Informationen über den Stand ihrer militärischen Anwendung, ihre Entwicklungen und zu Wegen zur künftigen Regulierung werden bei der Konferenz von Experten der Zivilgesellschaft, den Regierungen, des Militärs, der NATO, der Universität Luxemburg und des Luxembourg House of Cybersecurity erörtert werden.

Weitere Informationen über die Veranstaltung und ihr Programm sowie eine vollständige Liste der Redner und die Anmeldedaten finden Sie auf der speziellen Website der LAWS-Konferenz.

(Beitrag Deutschandfunk-Krieg der Killerroboter hier anklicken)

(Arbeitspapier "Autonome Waffensysteme" der dt. Bundesregierung hier klicken)
KI System als Kampfmaschinen

Algorithmische Systeme werden schon jetzt in militärischen Bereichen wie Logistik und Aufklärung sowie in Kampfdrohnen verwendet. Die Entwicklung Richtung völliger Autonomie geht laufend weiter. Von Menschen nicht mehr ausgelöste und kontrollierte Kampfeinsätze werden erhebliche Folgen auf die Art der Kriegsführung haben.
Militärexperten sehen darin eine Revolutionierung, nur vergleichbar mit der Erfindung des Schießpulvers und der nuklearen Sprengköpfe.


Maschinen handeln nicht aus Hass. Sie kennen keinen Stress, keine Angst, keine Müdigkeit. Autonome Waffen vergewaltigen nicht, plündern nicht. Sie kennen aber auch keine Moral, kein Zögern. Wenn, künftig Roboter über Leben und Tod entscheiden, kann dies gegen das Völkerrecht verstoßen? Es ist nicht geklärt. 

Seit 2014 wird auf der Ebene der Vereinten Nationen über autonome Waffensysteme diskutiert. Nicht alle Staaten sind sich in der Ablehnung einig. Bisher vertreten viele Länder eher abwartende Haltungen. Welche ethischen, sicherheitspolitischen und juristischen Fragen stellen sich, wenn „Killerroboter“ Realität werden? Lässt sich die Entwicklung noch aufhalten? Es besteht die Gefahr, dass mit der Evolution dieser neuen Technologie ein neues Wettrüsten droht. Eine völkerrechtsverbindliche Regulierung solcher Waffen ist international dringendst notwendig! Jede Initiative dazu ist zu begrüßen!