2020 leistete das Bundesheer fünfmal mehr Arbeitsstunden in Assistenzeinsätzen als 2019. Die Zahl der Einsätze stieg von 312 auf 470. So sind wegen der Pandemie die Arbeitsstunden von 50.000 auf 180.000 Arbeitsstunden sozusagen explodiert. Dabei war die Art und Form vieler Einsätze völlig neu. Die Bandbreite war noch nie so vielfältig! Das Bundesheer ist damit längst mehr als die Einsatzreserve der Republik im Krisenfall.
„Das Bundesheer hat sich während der Pandemie wiedereinmal als unverzichtbar erwiesen“, stellte Verteidigungsministerin Maga. Klaudia Tanner nicht zu unrecht bei Ihrer Pressekonferenz fest. Neben den Pandemie Einsätzen kamen die Soldaten auch bei zahlreichen bezahlten Unterstützungsleistungen zum Einsatz welche die enorme Bandbreite des Bundesheers erneut bestätigten! In der Pandemie reichte sie von der Prüfung von Schutzmasken durch das Amt für Rüstung und Wehrtechnik, deren Wiederaufbereitung durch das ABC-Abwehrzentrum hin zu kurzfristig Not- bzw. Überbrückungsmaßnahmen bis hin zu den langfristigen Unterstützungsleistungen.
Mit Sofortmaßnahmen und kurzfristigen Einsätzen konnte das Bundesheer den Einsatzorganisationen und System relevanten Betrieben die Zeit zur Vorbereitung bzw. Reorganisation ihrer unverzichtbaren Dienstleistungen verschaffen. Für diese Unterstützungsleistungen z.B. bei Lebensmittelgroßkonzernen oder der Post waren in Spitzenzeiten zeitgleich bis zu 450 Soldaten und Zivilbedienstete des Heeres im Einsatz. Dabei kamen kostenpflichtige Leistungen im Wert von 4,54 Millionen Euro zusammen. Solche Unterstützungsleistungen des Bundesheeres sind kostenpflichtig. Sie müssen aber entweder der Ausbildung von Soldaten dienen oder von wehrpolitischen Nutzen bzw. zur Aufrechterhaltung von kritischer Infrastruktur notwendig sein. Sie sind daher mittels Erlass zu regeln und wurden im Zuge der Pandemie entsprechend angepasst. Assistenzeinsätze dagegen gehören zu jenen Aufgaben zu denen das Bundesheer gesetzlich verpflichtet ist. Sie werden auf Anforderung von Behörden ausgeführt. Dabei kamen 2020 gleichzeitig bis zu 8.000 Soldaten in laufenden Assistenzeinsätzen (etwa den Massentests) in Spitzenzeiten zum Einsatz.
Das Spektrum der Unterstützungsleistungen reichte von Personalunterstützung in Call Centern, über Lade- und Entladetätigkeiten am Flughafen, Prüfung und Wiederaufbereitung von Schutzmasken, Personalaushilfen bei Pharmakonzernen, Lebensmittelgroßmärkten und für die Post, bis zu Transportunterstützungen wie die Verteilung von Schutzmasken in den Landeshauptstädten oder die Verteilung von Desinfektionsmittel an Schulen, Herstellung von Handdesinfektionsmittel, Lagerung von Schutzmasken und Schutzausrüstung oder Beistellung militärischer Infrastruktur.
Neben den Unterstützungsleistungen im Rahmen der Pandemie sind 180 Einsätze mit 68.000 Arbeitsstunden abseits von Corona bewältigt worden. Darunter zwei Formel-1-Rennen, zwei Moto-GP-Rennen in Spielberg sowie 21 Unterstützungsleistungen der Pioniere etwa in Form von Behelfsbrückenbauten. Auch die Unterstützung des österreichischen Skiverbands gehörte zu diesen von zivilen Organisationen angeforderten Einsätzen. In Summe sollte die Bilanz dieser Leistungen nicht nur der Politik sondern auch jeden Kritiker Respekt abnötigen und zu denken geben.