Der ÖKB-Bundesdelegiertentag fand am 29. April 2023 in der Montecuccoli-Kaserne in Güssing statt. Präsident Ludwig Bieringer eröffnete den Bundesdelegiertentag hat im Rechenschaftsbericht die letzten vier Jahre Revue passieren lassen.
Zum Thema „Wehrhafte Demokratie“ hielt Bundessyndikus Dr. Franz Unterasinger danach ein tiefschürfendes Referat. Es reichte vom Wesen der Demokratie über den Aufbau und das Funktionieren des österreichischen Staates bis zur aktuellen Notwenigkeit der Sicherung der Demokratie um die Funktionsfähigkeit des Staates zu sichern. Es folgte der erfreuliche Kassabericht von Bundeskassier Johann Kuso. Der Bericht der Rechnungsprüfer fiel daher entsprechend positiv aus. RePrf. Ewald Kinelly stellte den Antrag zur Entlastung des Vorstandes. Diese erfolgte einstimmig. Die anschließende Neuwahl leitete der Gf. Präsident des NÖKB, Ing. Josef Glaser.
Der vorgetragene Wahlvorschlag ist mehrheitlich angenommen worden. Damit konnte Präsident Bieringer wieder die Sitzungsführung übernehmen.
Generalstabschef Gen. Rudolf Striedinger gab dem ÖKB die Ehre!
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Teilnahme des höchsten Militärs der Republik, Generalstabschef General Rudolf Striedinger. Er war für den ÖKB-Bundesdelegiertentag extra nach Güssing angereist. Auch für ihn war dies der erst Besuch der Kaserne in Güssing. Sie ist vor wenigen Jahren völlig neu erbauten worden. Montesculi Kaserne ist die mondernste Kaserne in Österreich und Europaweit . Wie sich alle Teilnehmer selbst überzeugen konnte auch ein in jeder Hinsicht gelungenes Projekt.
In seiner Ansprache skizierte der Generalstabschef den Aufbauplan des Bundesheeres für die nächsten zehn Jahre. Der Fokus liegt dabei auf Verbesserung des Schutzes und der Wirkung der Soldaten sowie der Wiederaufbau einer autarken Infrastruktur in den Kasernen und deren Erneuerung.
Die Modernisierung und Ausweitung des gesamten Fahrzeugbestandes vom PKW bis zum Kampfpanzer ist bereits in Gang gesetzt worden. Etwa 800 neue LKW werden bis 2027 zum Einsatz kommen. Die Anschaffung einer zweiten Black Hawk-Staffel und großer Transportflugzeuge, aber auch von zeitgemäßer Flugabwehr und modernsten Drohnensystemen ist in Vorbereitung. Auch der Auf- und Ausbau der Cyberabwehr bzw. Cyberkampfkräfte geht bereits in die Umsetzung.
Besonderes Augenmerk gilt dem Ausbau der Miliz. Sie gehört wieder zu den wichtigen Themen um die geplante personelle Stärke von 45.000 Soldaten zu erreichen. Es gilt dazu viele Rekruten als Freiwillige zu gewinnen. Wenn dies nicht gelingt muss über Maßnahmen zur Verpflichtung von Milizsoldaten nachgedacht werden um die Landesverteidigung aufrecht zu erhalten.
Großes Potential sieht General Rudolf Striedinger auch bei den jungen Frauen. Beim „Girls‘ Day“ haben 5.000 Damen österreichweit die ÖBH-Kasernen besucht. Wenn sich 10 % von ihnen für einen Beruf beim Bundesheer entscheiden würden wäre dies ein großer Erfolg.
Abschließend dankte er dem ÖKB für die massive – auch mediale – Unterstützung der Anliegen des Bundesheers und ersuchte weiterhin dabei nicht nachzulassen. In den folgenden Wortmeldungen konnten sich die Delegierten weitere Details vom Generalstabschef erläutern lassen und Anregungen für die Partnerschaft einbringen. Mit dem Dank für den Besuch un die Ausführungen an General Rudolf Striedinger endete die vormittägliche Arbeitssitzung.
Ehrengäste würdigten den OÖKB bei Festsitzung
Die Festsitzung am Nachmittag eröffnete der Präsident des ÖKB-Burgenland OStR DI Ernst Feldner. Dazu begrüßte er als Ehrengast den stv. Militärkommandant des Burgenlandes, Oberst Raimund Wrana. Dieser war als diensthabender Kommandant der Grenzschutztruppen in der Montesculi Kaserne und begrüßte den ÖKB seitens Militärkommando Burgenland herzlich. In seiner Ansprache zeigte er die Herausforderungen der Flüchtlingsproblematik mit 82.000 Aufgriffen im Jahr 2022 auf. Diese zu bewältigen war personell nur mit Grundwehrdienern möglich. Derzeit wird versucht sie soweit als möglich durch Berufssoldaten zu ersetzten.
Kasernenkommandant Oberst Christian Luipersbeck, stellte kurz die Montecuccoli-Kaserne und das Jägerbataillon 19. Er ist Chef der derzeit „bestausgestattete“ Kaserne Österreichs. Sie braucht keinen internationale Vergleich zu scheuen! |
Als Repräsentant der Stadt Güssing, begrüßte Bürgermeister Vinzenz Knor die Delegierten. Seine Stadt feiert heuer das Fest zur 50-jährigen Stadterhebung. Daher hat man sich über die Abhaltung des Bundesdelegiertentages im Jubiläumsjahr besonders gefreut. |
Die 1. Landtagspräsidentin des Burgenlandes, Verena Dunst hieß die Delegierten „im Paradies auf Erden, dem Südburgenland“ herzlich willkommen. Sie berichtete von ihren kürzlichen Besuch in der Ukraine und erklärte wie viel mehr man danach Sicherheit und Frieden in der Heimat zu schätzen weiß. Jeder Einsatz für den Frieden sei begrüßenswert und zu unterstützen. Besonders der Einsatz des Kameradschaftsbundes für das Miteinander und den Zusammenhalt in der Gesellschaft sei heute wichtiger als je zuvor. Gerade die Werte des ÖKB und sein Engagement für Demokratie, Frieden und Freiheit seien in diesem Lichte ein großer Schatz den es zu bewahren gilt. Sie bezeichnete den ÖKB am Beispiel Burgenland als sicherheitspolitischen Partner der Bundesländer und des Einsatzorganisationen. Mit den besten Wünschen und Dank an den ÖKB schloss ihre Ansprache.
Anerkennung und Wertschätzung!
Zum Schluss standen die Ehrungen verdienter Funktionäre an. Bundesinternetreferent Heinz Grössl und Bundeskassier-Stv. Günther Müller sind dabei mit dem „Bundesehrenkreuz in Silber“ und der burgenländische Präsident Prof. Ernst Feldner mit dem „Bundesehrenkreuz in Gold“ ausgezeichnet worden. Die höchste Auszeichnung, das „Große Bundesehrenzeichen in Gold“, erhielten Bundeskassier Johann Kuso (li.) und Vizepräsident KR Johann Glöckl. Nach den Glückwünschen ertönte die die Landeshymne sowie Bundeshymne und die Europahymne, gespielt von der hervorragenden Stadtmusikapelle Güssing. Damit , endete der Bundesdelegiertentag 2023.
Vorprogramm des Bundesdelegiertentages
Traditionell findet am Vorabend des Bundesdelegiertages immer ein feierliches Totengedenken statt. So auch heuer in Güssing. Am Freitag fanden die Fahnenabordnungen der Landesverbände beim Kriegerdenkmal in Güssing ein.
Nach der Begrüßung der angetretenen Verbände und Großworten des Bürgermeisters folgte die feierliche Kranzniederlegung musikalisch begleitete von einer Blasmusikgruppe. Danach fand in der nahegelegenen Franziskaner Stiftskirche ein ökumenischer Wortgottesdienst statt.
Nach dieser offiziellen Feier waren die Delegierten zur Besichtigung des Burgenländischen Landmaschinenmuseums, in St. Michael eingeladen. Dr. Charlotte Klement und Ing. Stefan Salmutter, begeisterte bei der Führung durch die Hallen mit ihrem profunden Wissen über „ihr“ Museum. Es beherbergt zahllose Maschinen und Geräte die in der Landwirtschaft des letzten Jahrhunderts eine große Rolle spielten. Rund 70 Traktoren aller Bauarten begeisterten die an Technik interessierten Kameraden. Auch die aktuelle Sonderausstellung zur Jagd lud zum Fachsimpeln ein. Anschließend ging es zum kameradschaftlichen Ausklang des Tages in ein Gasthaus, wo die Köstlichkeiten und herrliche Weine aus dem Burgenland bis spät am Abend genossen wurden.