Kam. Hermann Rieder feiert 100. Geburtstag
Nachdem Fahnenmutter Frieda Stranzinger ihren 102 Geburtstag gefeiert hat, war nun der Heimkehrer Hermann Rieder Senior mit der Feier seines dreistelligen Jubiläums an der Reihe. Als ältestes männliches Mitglied und aktiver Kamerad hat er im Gasthof Friedl in Imolkam bei bester Verfassung seinen Hunderter würdig gefeiert. Der Vorstand des OÖKB Polling und BObm. Michael Kendlbacher haben dem Jubilar dort ihre besten Glückwünsche ausgesprochen.
In vielerlei Hinsicht ein echtes Vorbild!
Obm. Josef Simböck fand launige Worte zur Lebensgeschichte von Kam. Hermann Rieder die für manches Schmunzeln sorgten. Er hat dem Jubilar aber auch respektvoll dafür gedankt, dass er nach wie vor mit den Kameraden ausrückt und an den Veranstaltungen der Ortsgruppe teilnimmt. Hermann Rieder ist nicht nur als großartiger Kamerad, sondern auch als Zeitzeuge und Mensch mit einzigartiger Lebenserfahrung hoch geschätzt. Dies stellte auch BObm. Michael Kendlbacher bei seiner Gratulation fest. Ausserdem meinte er, dass er sich zwar noch nicht sicher sei, ob es an der Lebensweise des Jubilars liegt oder vielleicht an der Ortschaft in der er wohnt, dass Kam. Rieder so rüstig dieses Jubiläum begehen kann. Er sei aber am überlegen, ob er nicht nach Polling ziehen soll, meinte der Bezirksobmann scherzhaft als er das Geburtstagsgeschenk überreichte.
Zusammen 392 Lebensjahre
Auch zwei weitere hochbetagte rüstige Kameraden haben sich zur Feier eingefunden. So gratulierten Kam. Ferdinand Stockhammer mit 93 Jahren und Kam. Peter Pumberger mit 97 Jahren ebenfalls persönlich bei der Feier. Die drei ältesten Kameraden und Fahnenmutter Frieda Stranzinger bringen es zusammen auf stattlich 392 Lebensjahre!! Jeder für sich eine lebende Legende bzw. lebendes “Geschichtsbuch”.
Gesundheit und Glück
Das Leben hielt auch für Kam. Hermann Rieder so manche harte Probe bereitgehalten. Als 19-jähriger ist er im Februar 1940 von der dt. Wehrmacht zum Reichsarbeitsdienst, bzw. zum Gau-Spielmannszug nach Linz einberufen worden. Doch ein Jahr später landete er schon beim 8. Infanterie Regiment 133 und mit Infantereie Regiment 391 sowie den Grenadieren im Russlandfeldzug. Er überlebte die große Schlacht bei Woronesch bei der es rund 500.000 Gefallene gab. Im Januar 1943 erlitt er schwere Erfrierungen. Mit der Gefangennahme durch die US-Army endete im März 1945 bei der Ardennenoffensive an der Westfront in der Schnee-Eifel für ihn der Krieg. Mit viel Glück hatte er die fünf Kriegsjahre überlebt und konnte im November 1945 heimkehren.
Zeitzeugen und damit auch Langzeitgedächtnis der Gesellschaft sind die drei ältesten Kameraden mit 93 Jahren, 97 Jahren und 100 Jahren. Sie stellen die geballte Erfahrung von 290 Lebensjahren dar! Ein Gespräch mit dieser Generation ist die einzigartige Gelegenheit in eine andere Welt einzutauchen und ein scheinbar längst vergangene Zeit zurückzublicken Dabei erfährt man vom wirklichen alltäglichen Leben der einfachen Leute, von dem nichts in Geschichtsbüchern steht. Nach einem solchen Gespräch empfindet man für das heute Selbstverständliche mit Demut große Dankbarkeit.
Die allerbesten Wünsche des OÖ Kameradschaftsbundes
Kulinarisch verwöhnt und bestens bewirtet wurde in dieser besondere Geburtstagsrunde noch ausgiebig gefeiert. Wie jeder verstehen wird, war das Motto: “So jung kommen wir nicht mehr zusammen!” Das OÖKB-Landespräsidium schließt sich allen Glückwünschen an und wünscht dem geschätzten Jubilar noch viele gesunde und schöne Jahre in den Reihen seiner Kameraden im oberösterreichischen Kameradschaftsbund.