Wie jüngst bekannt geworden, wird in Ungarn ein Joint Venture zur Herstellung von Lynx-Schützenpanzern (IFV) gestartet. Der Vertrag zwischen den ungarischen Streitkräften und der deutschen Firma Rheinmetall ist an ein Beschaffungsprogramm der Streitkräfte gekoppelt. Dieses wird die alten russischen Schützenpanzer BTR-80 und BRDM-2 ersetzen und die mechanisierten Einheiten auf aktuellen Stand bringen. Das IFV-Programm (Infantry fighting vehicle) wird voraussichtlich zwei Milliarden Euro kosten und der erste Exportvertrag für den deutschen Schützenpanzer Lynx.
Ungarn: Verteidigungsbudget 1,66 % BIP
Mit diesem Geschäft hat Rheinmetall in Ungarn, nach dem Verkauf der PzH 2000 und der Leopard-2A4 und Leopard 2A7+ sein Geschäft weiter ausgebaut. Ungarn kündigte 2019 eine Erhöhung des Verteidigungsbudget um Euro 300 Millionen auf 1,8 Milliarden Euro an.
Ein Drittel dieses Budgets wird für die Beschaffung neuer Ausrüstung und Militärentwicklungsprogramme ausgegeben. 2021 wird der Verteidigungshaushalt 1,66% des BIP betragen und Ungarn an die Gruppe der Länder heranrücken, die das von der NATO festgelegte Ziel von 2% des BIP beinahe erfüllen.
Wirtschaftsfaktor Rüstungsindustrie
Dieses neue Projekt wird auch die Bemühungen Ungarns unterstützen, seine heimische Rüstungsindustrie aufzubauen sowie auch potentieller Zulieferer der dt. Rüstungsindustrie zu werden. Länder im Osten Europas werden ebenfalls in nächster Zeit ihre alten russischen gepanzerten Fahrzeuge ersetzen um ihre Streitkräfte weiter an NATO-Standards heranzuführen. Durch den Erwerb neuer APCs (Armored personnel Carrier = gepanzerte Personentransporter) oder IFV (Infantry fighting vehicle = Infantrie Kampfpanzer) werden sie weitere geforderte Fähigkeiten erreichen.
Rheinmetal Lynx – Radpanzer
Radpanzer bieten große wirtschaftliche Vorteile durch günstigere Betriebs- und Wartungskosten. Auch durch Geschwindigkeit und Schonung der Infrastruktur bei Einsätzen auf befestigten Straßen sind sie besonders zur Abwehr asymmetrische Bedrohungen bestens geeignet.