Bei der OÖKB-Bezirksversammlung in Schärding am 27. Januar ist der langjährige Kamerad Doppelolympiasieger, Welt- und Europameister Walter Ablinger zum Ehrenmitglied des Oberösterreichischen Kameradschaftsbund ernannt worden. Es war dem Gf-Präsidenten Benno Schinagl eine außerordentliche Ehre und Freude, die Laudatio für einen Mann zu halten, der nicht nur als herausragender Sportler, sondern auch als beeindruckende Persönlichkeit weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt ist. Die Rede ist von dem Kameraden des OÖKB-Rainbach im Innkreis, Zgf. Walter Ablinger, dem Handbike-Ass und einer von Österreichs erfolgreichsten Behindertensportlern.
Ein beeindruckender Lebensweg
Kam. Walter Ablinger, geboren am 12. Mai 1969 in Schärding, hat nicht nur im Sport, sondern auch im Leben eine bemerkenswertes gemeistert. Seine Leidenschaft und sein Durchhaltevermögen haben ihn zu einem zweifachen Olympiasieger, Weltmeister und Europameister im Handbike-Fahren gemacht. Doch es sollten mit dieser Ehrung nicht nur seine sportlichen Erfolge gewürdigt werden, sondern auch den Mann hinter den Medaillen.
Vom Tiefpunkt zurück an die Spitze
Die Geschichte von Walter Ablinger ist geprägt von Höhen und Tiefen, von Rückschlägen und triumphalen Momenten. Ein schwerer Arbeitsunfall des gelernten Zimmermanns im Jahr 1999 veränderte sein Leben schlagartig. Eine Querschnittlähmung ab dem 10. Brustwirbel stellte ihn auf die Probe. Seine Frau war mit Zwillingen schwanger, die Pläne für ihr gemeinsames Leben groß und dann, dieser eine Moment der alles veränderte. Abgestürzt, die Füße nicht mehr spüren, … Ein Moment an dem alles zu zerschellen schien. Das Leben eines scheinbaren Glückskindes fand eine Wendung, die kaum vorstellbar schien.
Herausforderungen annehmen und durchhalten
Mit 30 Jahren wollte er nach seinen jugendlichen Abenteurerleben als Draufgänger eigentlich ein ruhigeres Leben führen, doch nun war alles zu überdenken. Der Weg zurück war steinig, aber innerlich stand er wieder auf, wie nach jedem Sturz und nach jedem Rückschlag. Walter Ablinger bewies unendlichen Mut und zeigte einen eisernen Willen. Statt sich von den Widrigkeiten des Schicksals unterkriegen zu lassen, kämpfte er sich zurück ins Leben.
Liebe, Glaube und Familie.
Aber dies wäre sicher nicht ohne die Liebe, den Glauben und Familie gelungen. Seine Frau, die in Liebe mit ihm durch alle Krisen ging und ihm über manchen seelischen Tiefpunkt hinweggeholfen hat. Die eigenen Kinder und seine Eltern, die ihm immer Ansporn waren und ihn nie enttäuscht haben. Der Glaube, der ihm die Kraft und das Vertrauen gegeben hat, dass man im Gottvertrauen jede Prüfung im Leben bestehen kann.
„Ich lass mich nicht behindern!“
Heute hält er Motivationsvorträge und begeistert alle Zuhörer damit. Der den bezeichnenden Titel seines Vortrages ist „Ich lass mich nicht behindern!“ Dies ist auch ein Einblick in sein eigenes Leben, woraus er einen inspirierenden Impuls für alle. Er teilt seine Erfahrungen, wie er Dämonen im Kopf bezwang und zu einem glücklichen Menschen wurde. „Erfolg beginnt im Kopf“ – ist seine Botschaft, die er mit allen teilt. Ein Ziel ist kein Ziel, wenn man am Weg stecken bleibt. Wer hinfällt, darf nicht liegen bleiben, er muss wieder aufstehen, um seinen Weg zu gehen. Genau so führte ihn sein Weg vom Tiefpunkt seines Lebens zum Paralympicsieger und Weltmeister.
Immer ein Ziel vor Augen!
Nie aufhören ein Ziel zu haben ist eine Grundregel für ihn. Die Paralympischen Spiele in Paris 2024 sind das nächste große Ziel von Walter Ablinger. Seine beeindruckende Trainingsleistung von 16.219 Kilometern im Jahr 2023, zeugt von seiner Selbstüberwindungskraft und Hingabe für seinen Sport. Wer von uns „normal“ Radfahrer legt nur einen Bruchteil dieser Kilometer jährlich hin? Was dies erst heißt, wenn die Herausforderungen, in seiner Schadensklasse MH3 dazu kommt ist unvorstellbar. Es ist enorm, aber Walter Ablinger bleibt fokussiert und gibt alles, um sich einen Platz in Paris zu sichern.
Ein großer Sportler und noch größerer Mensch!
Doch Walter Ablinger ist nicht nur ein herausragender Sportler, sondern auch ein Mensch mit einem großen Herz. Seine Trophäe als Behindertensportler des Jahres wollte er nicht auf dem Kaminsims oder eine Vitrine verstauen. Nein, er plant, sie in einem Rehazentrum aufzustellen, um Menschen nach einem Schicksalsschlag zu motivieren und eine Perspektive aufzuzeigen. Das zeigt den wahren Charakter dieses außergewöhnlichen Kameraden.
Kamerad, Vorbild und nun Ehrenmitglied des OÖKB
Das Walter Ablinger ist, nicht nur eine Inspiration, wenn es um Durchhaltevermögen im Sport geht, sondern auch ein Vorbild, wenn es darum geht, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen und auch unter schwierigsten Umständen immer positiv in die Zukunft zu blicken. Seine Geschichte erinnert uns daran, dass wir, trotz aller Hindernisse, die uns im Leben begegnen, die Kontrolle über unser eigenes Leben nur dann verlieren, wenn wir uns aufgeben. Kam. Walter Ablinger, wird mit seiner Wertehaltung als Mensch und Kamerad nun auch als Ehrenmitglied des OÖKB für alle Kameradinnen und Kameraden eine Inspiration sein.
Der OÖ-Kameradschaftsbund gratuliert herzlich!
Die Kameradinnen und Kameraden des Oberösterreichischen Kameradschaftsbundes gratulieren zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft herzlich. Sie drücken damit den Respekt und ihre Wertschätzung aus und sind Stolz ihn zum Kameraden zu haben! Sie wünschen ihm in Paris den viel Erfolg!